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Auf geht’s nach Nordland

Reisewoche 3 #NORWEGEN

Nachdem wir fluchtartig diesen wirklich schönen Stellplatz am Briksdalsbreen verlassen haben, zog es uns weiter in Richtung Alesund. Auf dem Weg dorthin wollten wir Bianca besuchen. Wir lernten uns über Facebook kennen und freuten uns auf einen schönen Austausch. Gegen sieben oder acht schrieb ich ihr, das wir auf Grund des Sturmes schon auf dem Weg in ihre Richtung seien. Prompt kam zurück, das es bei ihr mindestens genauso schlimm aussieht und es eine Sturmwarnung für diese Region geben würde. Auch wenn es total schade war, drehten wir um. Dank Bianca bekamen wir tolle Webseiten auf denen wir die aktuellen Straßenbedingungen einsehen konnten. Auf der Seite www.vegvesen.no gibt es sogar die Möglichkeit über Webcams die Lage der Straße zu checken. Zudem bietet Norwegen mit der Servicenummer 175 einen fantastischen Service rundum die Uhr. Die Servicemitarbeiter sagen dir anhand deines Standortes und der gewünschten Route welche Straßen aktuell gesperrt sind und empfehlen dir eine sichere Routenalternative. Mit diesen Infos und denen von Bianca machten wir uns auf, das Sturmgebiet weitestgehend zu verlassen. An dieser Stelle: HERZLICHEN DANK Bianca für deine Hilfe und unseren schönen Kontakt. <3

Auf unserer neuen Route durchquerten wir den Geiranger Fjord, verbrachten ein paar Tage am wunderschönen Storfjord und fuhren durch eine traumhafte Winterlandschaft in Richtung Oppdal. Hier schliefen wir auf einem einsamen verschneiten Parkplatz inmitten dieses prachtvollen Weißes. Boah, wie lange habe ich nicht mehr soviel Schnee gesehen. In meiner Euphorie habe ich uns erstmal 2 Rutschis besorgt. Dazu wird es dann wohl am Ende unserer Reise ein lustiges Rodelvideo geben. #ickfreumir

Nach einem Abstecher ins schöne Trondheim, an einem wunderschön sonnigen Tag, fanden wir etwas weiter außerhalb unseren Stellplatz für die nächsten Tage an einer alten Festung. Hier war es super romantisch, abgesehen von einem toten angespülten Elch den Guido, bei seinem Versuch endlich mal einen Fisch zu fangen, entdeckte. Durch diese Entdeckung kam ich mit zwei Einheimischen ins Gespräch und so erfuhr ich, dass hier um diese Jahreszeit eigentlich meterhoch Schnee liegen sollte. Nun wirkte es fast frühlingshaft. Der Frau gefiel es, dem Mann nicht unbedingt. Er war Kartoffelbauer und konnte nun auf Grund des vielen Regens und dem dadurch viel zu weichen Böden auf seinen Hängen mit dem Träcker keine Runden drehen. Das bedeutete viiiiiel Kaffee trinken, erzählte er mir lachend. Ich freute mich sehr, das uns die Norweger hier so offen begegneten. Generell muss ich mal erwähnen, das die Norweger ein sehr höfliches, hilfsbereites und freundliches Volk sind. Zudem sprechen sie für mein Empfinden alle englisch, sodass man hier wunderbar kommunizieren kann. Ich habe sie schon jetzt in mein Herz geschlossen.

Wir waren dem Polarkreis mittlerweile zum Greifen nah und schneller als gewollt waren wir auch schon mittendrin. Unsere Nacht wurde gegen 2 Uhr abrupt beendet, als uns erneut ein kräftiger Sturm aus den Träumen riss. Als ich die norwegische Wetterseite öffnete, stand da irgendwas von Sturmflut und Orkanstärke. Noch völlig schlaftrunken packten wir hektisch alles zusammen. Denn wir standen ja super romantisch zusammen mit dem immer schlafenden Elch direkt am Wasser. Guido war aus mir unerklärlichen Gründen top fit und entschied sich ein paar Kilometer zu schruppen. Wir erreichten Nordland! So richtig tourimäßig zwang ich Guido ohne Rücksicht darauf das wir uns auf einer Schnellstraße befanden, zum Stop für das perfekte Bild. Uns begegnete hier seit Stunden kein Auto und ich wollte so gerne ein Bild unterm Nordland Bogen. Ja was soll ich euch sagen, gesagt getan sprang ich aus der Lody machte das Foto und wenn ich schon draußen war noch ein kurzes Filmchen wie wir den Bogen durchqueren und ZACK kommen 2 LKWs. Einer von hinten und einer von Vorne. Ich setzte in meinen Gummilatschen zum schnellsten Lauf meines Lebens an und erreichte unter den Trompeten des hinteren LKWs noch rechtzeitig den Van in dem Guido schon mit angeschlagenem Gaspedal auf mich wartete. Ja ich weiß, MACHT MAN NICHT, machen wa auch nicht mehr! Danke Universum für den zarten Hinweis.

Nun waren wir also in Nordnorwegen. Geilo ! Gibt im übrigen ein Skigebiet was so heißt. #Randinfo
Ein paar norwegische Hotdogs späten stellten wir uns zur Nachtruhe auf einen Parkplatz an der E6 gelegenen Autobahn. Es schlief sich angenehm ruhig und so starteten wir hochmotiviert den nächsten Tag. Heute ist es soweit. Der Polarkreis wird betreten. Nach unseren Morgenritualen nahmen wir auf unseren Sitzen platz und Guido gab Gas. Nur leider kamen wir nicht vom Fleck. Wir standen auf einem vereisten mit Neuschnee bedecktem Parkplatz und über Nacht schmilz das Wasser und fror wieder fest mit samt unseren Reifen. ACHTUNG Hier eine Sache die ihr auf keinen Fall tun solltet! Heißes Wasser drauf schütten ist doof. Keine Ahnung welche betäubte Hirnzelle mir diesen Tipp gab. Man kann zuschauen wie das Wasser direkt wieder friert und sich noch geschmeidiger um den Reifen legt. Doch nicht nur ich hatte betäubte Hirnzellen! Guido kam auf die Idee unseren Fußabtreter unter den Reifen zu legen. Als ich kurz aufs Gas drückte, zischte das Ding wie ein Torpedo ab in Richtung Heckklappe. Also auch doof! Nun mussten wir doch die Schneeketten dran machen. Die Dinger passten natürlich nicht auf Anhieb, weil sich zuviel Eis um die Reifen gekuschelt hatte. Also kloppten wir, wie die Irren, mit der Schneeschaufel unsere Reifen frei und ne Stunde später waren sie dann drauf. Guido setzte an zum Start und schwupp > er bewegte sich. Halleluja! Guido war so voller Freude das er gar nicht mehr stehen blieb und scheinbar garnicht mitbekam das seine Beifahrerin noch fehlte. Ich schlidderte nun, in meinen Gummischlappen die rutschigsten 200 Meter meines Lebens hinter ihm her und erreichte leicht angesäuert aber unverletzt unsere Lody.

Am 16ten Januar erreichten wir den Polarkreis. Es war wunderschönes Licht an diesem Tag und wir waren direkt wieder verzaubert. Die Landschaft hier war anfangs sehr flach und somit breitete sich das Weiß aus wie eine Wüste. Frühstücken wollten wir am Arctic Center. Das war jedoch total eingeschneit und so fuhren wir so langsam wie möglich weiter. Es dauerte nicht lange und wir sahen die ersten Rentiere in freier Wildbahn. Das ist ein Gefühl von großem Glück und tiefer Dankbarkeit in unseren Herzen. Genau in solchen Momenten, danke ich mir selbst das ich immer mutig genug war mein Ding zu machen. Ich bin viel gereist und habe unzählige Male erlebt was es bedeutet frei seinem Herzen zu folgen. Das Glücksgefühl in sich zu spüren, Dinge mit seinen eigenen Augen erstmalig bewusst wahrzunehmen ist unbezahlbar. Keine Schule dieser Welt kann dir Das lehren und mit keinem Geld der Welt kannst du es dir kaufen. In diesem Sinne, bitte ich Euch um folgendes – Lebt euer Leben und bereist diese/unsere wunderschöne Erde. Gebt euer Geld nicht für unütze Dinge aus, es muss nicht immer das neuste Smartphone oder die fetteste Markenklamotte sein… Spart aber auch nicht bis ans Lebensende für einen fiktiven Lebensabend den keiner voraus sehen kann. Lebt JETZT und ihr werdet sehen, wie ihr wachst an all den Erfahrungen die ihr sammeln werdet und damit in ein viel zufriedeneres Leben eintauchen könnt. Es muss ja nicht gleich eine Europareise sein, fangt mit Deutschland an – da gibt es vieles was entdeckt werden will. AMEN

Bis bald, eure Traumtänzerin Sandra

VORSCHAU 
in unserem nächsten Beitrag nehmen wir euch mit auf die Lofoten.
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4 Kommentare

  1. Hallo Sandra
    Es macht einfach Spaß Deinen Bericht zu lesen und es gibt dabei ne ganz große Portion Nachdenken gratis dazu. Mal mit innerem Widerspruch, meist mit vollständiger Zustimmung.
    Auch wir sind gerade unterwegs!
    Meine Frau hat ihren Job zum Jahresende gekündigt und ich bin schon Rentner ( oh nee, ich sag es nicht gerne von mir)
    Mit nem Aldi Womo und nem kleinen Hund sind wir unterwegs von Hamburg mit dem Ziel Abisko Wir sind erst ein Stück nördlich von Stockholm und legen gerade ein Tag Pause sein. Schnee gibt’s noch nicht. Leider viel Regen und trübes Wetter aber wir genießen unsere Freiheit.
    So jetzt schimpft mein herzallerliebste mit mir. Handy aus der Hand und raus!!
    In diesem Sinne freue ich mich auf weitere supertolle Bilder und Berichte zum nachdenken!
    Macht’s gut Ihr
    Die Reise Rösser

    1. Hey Thomas, ganz ganz lieben Dank für deine schöne Rückmeldung auf unseren Beitrag. Es freut mich wirklich sehr♡ Auch zu hören das auch ihr euch zum Reiseleben entschieden habt. Vielleicht fahren wir uns mal über den Weg auf ein Schnatterchen, das wäre toll. ♡ Herzliche Grüße und gute Reise von uns dreien…

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