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Winterfeeling auf den Lofoten

Reisewoche 4 #NORWEGEN

Absolut UNFASSBAR schön – ist das Erste was mir einfällt wenn ich an die Lofoten denke.
Auf Instagram und Facebook haben wir euch ja schon mit vielen tollen Bildern versorgt und nun ein paar Worte zu dieser magischen Inselgruppe vor der Küste Nordnorwegens.

Die Überfahrt mit der Fähre von Bodo nach Moskenes geht im Winter 2mal täglich. Die Landschaft kann man während dieser Zeit nicht bestaunen, denn es ist zappen duster. Zu allem Übel hatte ich das erste Mal in meinem Leben die Bekanntschaft mit der Seekrankheit gemacht und hing 2 von 3 Stunden Überfahrt über der Schüssel. Gegen 20Uhr erreichten wir den Hafen von Moskenes und etwas später standen wir auf einem Parkplatz in Å. Dem Ort mit den wenigsten Buchstaben Norwegens. Unter blauem Himmel starteten wir unsere Tour am nächsten Tag über die Lofoten und staunten nicht schlecht was sich uns hier bot. Man denkt immer, geiler kann es doch nicht mehr werden – DOCH – kann es !!!

Durch die Angelfreuden von Guido ( der bisher noch keinen Fisch gefangen hat) sind die Lofoten auch in dieser Hinsicht sehr interessant für uns. Der älteste Exportschlager Norwegens, nämlich Stockfisch, ist seit Jahrhunderten eine wichtige Einkommensquelle. Die beste Qualität wird auf den Lofoten erzielt. Schon die Wikinger führten Stockfisch als Nahrungs- und Tauschmittel mit sich. In keinem Land der Welt sind die klimatischen Bedingungen so gut wie hier in Norwegen. Von Kopf und Innereien getrennt werden die Fische (Dorsch, Seelachs, Leng, Lumb und Schellfisch) an speziellen Trockengestellen aufgehängt und bleiben dort 2-3 Monate. Die sieht man hier fast über all an der Küste entlang stehen.
Die Köpfe werden in Ramberg getrocknet. Die kleine Bucht hat eine perfekte Lage und so freuen sich ab April die Einkäufer aus Nigeria über top Qualität für ihre Fischsuppen. Ja genau, denn diese Köpfe spielen in ihrer Suppe die begehrte Hauptrolle. Am 12ten Februar werden wir zum großen Skreifestival nach Oksnes fahren.

So, nun genug Fischi Fischi – kommen wir zur Landschaft. Ich kann mir sehr gut vorstellen wie wunderschön es hier im Sommer sein muss. Aber der Winter, mit seinem Zusammenspiel von Schneebergen, Wasser und diesem unglaublich magischen Licht ist für Naturliebhaber ein Erlebnis welches man nie wieder vergisst. Wir mieteten uns für eine Woche in ein schnuckeliges Haus gegenüber der Insel Sandoya ein. Das war auch gut so, denn die kommende Woche zeigte uns was das Wetter hier so drauf hat. Es stürmte wie Sau, es hagelte, es schneite, es regnete und ja auch die Sonne schien. All das spielte sich teilweise binnen weniger Minuten ab. Wir waren froh bei Windgeschwindigkeiten um die 50kmh im Haus zu sitzen und nicht wieder von irgendwo blitzartig verschwinden zu müssen. Wenn man hier im Winter her kommt, muss einem klar sein das es hier auch mal richtig ungemütlich werden kann. Um so weiter nördlich man kommt, umso winterlicher wird es. Das gilt auch für die Straßenverhältnisse. Wir fahren mit Winterreifen und aktuell auch mit Schneeketten. Die Straßen sind nicht immer geräumt, vor allem nicht abseits der Europastraße. Egal wie, erlebt man hier noch einen richtigen Winter. Schnee so weit das Auge reicht, Rosa Wölkchen am Himmel, Seeadler über unseren Köpfen und das magische Nordlicht. Wenn man hier im Winter herkommt, ist einer der Hauptgründe natürlich das magische Nordlicht. So auch für uns. Am zweiten Abend in unserem Haus, blickte ich spontan durch die Scheibe und erblickte das tanzende grüne Licht. „Haaaaaaasssiii“ schrie ich “ Es ist da!!!“ Wir schlüpften in unsere Sachen und schossen nach draußen. Über uns schwebte es, das Nordlicht. Wie kleine Kinder mit offenen Mündern staunten wir nicht schlecht was da gerade direkt über unserem Haus am Himmel geschah. Völlig panisch positionierte ich meine Kamera und kam gar nicht klar. Mich überwältigte dieses Licht so dermaßen. Ich wollte es festhalten und war plötzlich nicht mehr in der Lage meine Kamera zu bedienen. Ich schraubte sie falsch aufs Stativ, schaltete den Video Modus ein und ärgerte mich darüber das es nicht knipste bis mein grün umnebeltes Hirn das verinnerlichte, war das Nordlicht schon fast wieder weg. 🙂

Da beschloss ich, es einfach mal zu genießen. Das Grün wurde immer heftiger und legte sich über den ganzen Himmel. Es war atemberaubend und ich kann jetzt verstehen warum die Menschen sich so nach ihnen sehnen. Nachdem Guido ins Haus verschwand, hielt ich es noch eine Weile draußen aus und machte sogar noch ein paar gute Bilder. Ab diesem Moment war meine neue Leidenschaft geboren, die Nachtfotografie. Ich hab jetzt keine mega Ausrüstung dafür, aber meine Canon Eos M100 macht einen wirklich guten Job.

Tagsüber genossen wir die Zeit damit, an schönen klaren Stunden die verschiedenen kleinen Inseln zu erkunden. Die Landschaft zog uns so in ihren Bann, wir waren ganz beflügelt von all dem was sie zu bieten hatte. Wir machten Strandspaziergänge und spürten die starke Kraft der Brandung bei starkem Wind, wir träumten unter rosa leuchtenden Wolken und atmeten diese klare guttuende Luft ganz bewusst ein. Allein das Fahren, über die verschiedenen Brücken, mit diesen unbeschreiblichen visuellen Eindrücken von gigantischen schneebedeckten Bergen, kristallklarem Wasser und all dem was die Lofoten sonst noch so ausmachen, erfüllt einen mit so viel Glück und Dankbarkeit das man glaube ich ein Leben lang davon zehren kann.
Wir werden oft gefragt: „Lofoten im Winter, geht das?“
Unsere Antwort lautet: „Ja, aber sowas von !“
Demnächst wird es auf unserem Youtubekanal ein Filmchen über die Lofoten geben und auch über das generelle Reisen mit dem Wohnmobil im Winter und natürlich über all die anderen Länder die wir auf unserer Reise noch erkunden werden. Ihr könnt den Kanal kostenlos abonnieren und uns gerne ein Stück begleiten.

Wenn jemand zu dir sagt: "Das geht nicht!" 
denke immer daran - Es sind seine Grenzen, nicht DEINE.

Damit verabschiede ich mich für heute und freue mich über viele Kommentare und Likes wenn euch dieser Beitrag gefallen hat.
Ses snart, eure Sandra

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